Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg aktuell – Ärztebefragung zum Thema „Impfungen“

Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen in der Medizin. Jedoch liegen die Impfquoten der Kinder in Baden-Württemberg unter dem Bundesdurchschnitt. Impflücken bestehen auch bei Erwachsenen: 2015 war jeder zweite Masernkranke älter als 20 Jahre.
Wir wissen wenig, warum Baden-Württemberg hinter andere Bundesländer zurückfiel. Deshalb wendet sich das Landesgesundheitsamt derzeit an niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit der Bitte um Teilnahme an einer freiwilligen, anonymen Befragung. Dabei folgen wir einem vom Europäischen Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten Ansatz, der gezielt auf örtliche Umstände eingeht: „Tailoring Immunization Programmes“. Aus den Antworten erwarten wir Hinweise auf Möglichkeiten zur Verbesserung des Impfschutzes in unserer Region. Auch im Main-Tauber-Kreis werden niedergelassene Ärztinnen und Ärzte angeschrieben. Hier soll auf diese Befragung aufmerksam gemacht und zugleich um Unterstützung geworben werden.

Informationen zur Befragung

Warum eine Befragung zum Thema Impfungen?

Die Impfbeteiligung ist in Baden-Württemberg niedriger als in anderen Bundeslän­dern. Dabei bestehen große örtliche Unterschiede. Mit der jetzt angelaufenen Befragung sollen Eindrücke aus der Praxis zu Beweg­gründen und Ursachen gewonnen werden, die Patienten und Ärztinnen bzw. Ärzte von einer Impfung abhalten bzw. eine Entscheidung für den Impfschutz begünstigen. Die Ergebnisse sind Grundlage für die Planung zukünftiger Impfstrategien in Baden-Württemberg. Dabei wird einem Ansatz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefolgt: Tailoring Immunization Programmes.
Suchmaschinen finden Näheres unter dieser Bezeichnung im Internet. Es ist auch ein. direkter Zugriff möglich: http://www.euro.who.int/en/health-topics/communicable-diseases/poliomyelitis/publications/2013/guide-to-tailoring-immunization-programmes

Wie läuft die Befragung ab?

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte erhalten in den ersten Februartagen ein An schreiben mit einem Fragebogen. Das Ausfüllen dauert etwa 8-10 Minuten. Den aus­gefüllten Fragebogen erbitten wir in einem beigefügten, bereits vorfrankierten und vollständig adressiert Kuvert an uns zurück, möglichst bis zum 11.März 2016.

Was geschieht mit den erhobenen Daten und wie sind sie geschützt?

Die Auswertung der Befragung erfolgt ab April 2016. Es ist geplant, die Ergebnisse national und ggf. international in Fachjournalen zu veröffentlichen. Der Fragebogen enthält keine personenidentifizierenden Daten. Auch die Rücksendung des Fragebo­gens erfolgt anonym. Deshalb liegen bei der Auswertung keine personenbezogenen Daten vor. Die Bestimmungen des Datenschutzes werden eingehalten.

Wen kann ich bei Rückfragen kontaktieren?

Für Rückfragen steht Frau Dr.med.univ. Elisabeth Aichinger gerne zur Verfügung (Telefon 0711-904-39508 von 9 bis 17 Uhr).

Sind die Angeschriebenen verpflichtet an der Befragung teilzunehmen?

Nein, natürlich nicht. Die Beantwortung der Fragen ist freiwillig. Es entsteht ihnen kein Nachteil, wenn sie nicht teilnehmen. Jedoch entfällt dann auch die Chance, Meinun­gen und Erfahrungen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte einzubringen, denn gera­de diese sind wegen ihrer hervorgehobenen Bedeutung in der Impfversorgung besonders wichtig.